Die (wahren) Gründe, warum wir an Überflüssigem festhalten

Minimalismus-Gruende für die Unordnung

Wie überwinden wir am besten die tieferen Beweggründe für Unordnung bzw. das festhalten an Dingen, die wir doch nicht (mehr) benötigen?

Das Verständnis der Gründe, warum man an Unordnung festhält, ist ein wichtiger erster Schritt, um die damit einhergehenden Herausforderungen zu meistern.

Ja, ich habe in meiner Minimalismus-Experience eines ganz klar gelernt: Die Psychologie hinter den Dingen bzw. Wirkmechanismen und das Verständnis der Zusammenhänge, ist einer der Schlüssel, um das Leben zu entrümpeln und sich mehr und mehr zu befreien.

Dazu einige zentrale Gründe unserer „Unordnungsliebe“ wie ich sie für mich klar herausarbeiten konnte. Dazu möglichst praktische Ansätze, genannte Gründe zu umgehen, bzw. auszuhebeln:


Ich habe nicht genug Zeit

Der Klassiker 😉 Überprüfen Sie daher Ihre Prioritäten und überlegen Sie, ob Sie sich Zeit für die Entrümpelung nehmen können. Erkennen Sie die Wirkung selbst kleiner täglicher Anstrengungen und verpflichten Sie sich, beständige Fortschritte zu erzielen.
Denn Fakt ist: Unordnung kostet unfassbar viel kostbare Lebenszeit! Was im Umkehrschluss natürlich heißt: Sie haben die Zeit, nur eben die „falschen“ Prioritäten. Time is now!


Vielleicht brauchen Sie es später

Wägen Sie die Wahrscheinlichkeit einer künftigen Nutzung gegen die derzeitige Belastung durch die permanente „Lagerung“ ab. Überlegen Sie, ob der Gegenstand Ihr Leben bereichert und aktiv zu Ihrem derzeitigen und geplanten Lebensstil beiträgt. Lassen Sie sich das von jemanden gesagt sein, der über Jahre Dinge im Haus bzw. Haushalt verschoben oder verpflanzt hat, nur weil Mann es mal hätte brauchen können…


Überwältigt sein durch die Aufgabe des Entrümpelns

Teilen Sie den Entrümpelungsprozess in kleine, überschaubare Aufgaben auf. Erstellen Sie einen kleinen aber feinen Plan und erlauben Sie sich, in einem angenehmen, zu Ihnen passenden Tempo voranzukommen, um die Überforderung zu lindern bzw. die Überforderung nicht herauszufordern und Erfolgserlebnisse zu haben.

Und wenn Sie nur einen Kugelschreiber aus der Küchenschublade entsorgen, der dort schon seit Jahren sein Dasein als Puzzlesteinchen der Unordnung fristet, ist es ein Schritt. Probieren Sie es aus, und Sie kommen mit etwas weniger Ballast und etwas mehr Wohlgefühl zurück in die Küche – versprochen!


An der Vergangenheit festhalten

Wählen Sie an „sentimentalen“ Gegenstände nur diejenigen aus, die wirklich einen hohen persönlichen bzw. emotionalen Wert haben, und überlegen Sie, ob Sie die Erinnerungen vielleicht einfach nur mit Fotos festhalten können. Sammeln und zeigen Sie soweit Ihnen aktuell irgend möglich, wirklich nur was Ihnen wirklich wichtig ist. So können Sie bedeutungsvolle Verbindungen pflegen und sich gleichzeitig von überflüssigem Besitz befreien.


Warten auf eines Tages

Ändern Sie Ihre Sichtweise, um die Gegenwart mehr zu schätzen. Bewerten Sie Ihre Besitztümer nach ihrer aktuellen Bedeutung und ihrem Wert und nicht nach unbestimmten Zukunftsszenarien. Sie haben ein bestimmtes Zukunftsszenario? Super, dann überprüfen Sie fraglichen Gegenstand, ob und wie dieser auf die Erfüllung selbiger kurzfristig (nicht langfristig!) einzahlen kann.


Die Sachen (gar Gerümpel?) des Partners

Respektieren Sie gemeinsam genutzte Räume und Besitztümer, aber konzentrieren Sie sich auf die Verwaltung Ihres persönlichen Besitzes. Ermutigen Sie zu offener Kommunikation und gemeinsamer Verantwortung und sorgen Sie so für ein aufgeräumtes Umfeld in gemeinsamen Lebensräumen. Ihr Partner ist noch nicht auf dem spannenden Pfad des Minimalismus erste Schritte gegangen? Nehmen Sie ihn mit, aber behutsam. Anfänglich am besten nur dadurch, dass Sie ihn spüren lassen, wie sehr sich Ihr Wohlbefinden bessert, „nur“ durch das schrittweise entrümpeln Ihres Lebensumfeldes.


Schuldgefühle durch/ mit Geschenken

Lassen Sie die Dinge, die Ihnen nicht gefallen, respektvoll los und befreien Sie sich von den damit verbundenen Schuldgefühlen. Das schafft Platz, sowohl physisch als auch emotional. Ja, das mag den Schenkenden manchmal schier verletzen. Aber dass darf nicht der Antrieb bzw. Grund dafür sein, deshalb (ungeliebte) Dinge aufzubewahren. Und der Schenkende sollte es auch verstehen.
Ggf. verkaufen Sie das Geschenk, spenden den Erlös an einen gemeinnützigen Zweck, und geben damit anderen und dem Schenkenden etwas „zurück“.


Unentschlossenheit

Beginnen Sie den Entrümpelungsprozess mit Gegenständen, von denen Sie sich leichter trennen können. Mit der Zeit werden Sie Ihre Entscheidungsfähigkeit stärken, Ihre Ansprüche erhöhen und sich von immer mehr unnötigen, gar belastenden und Freiraum raubenden Besitztümern befreien. Wie weiter oben schon beschrieben: Jeder Schritt, sei er noch so klein, ist ein Schritt zum Ziel. Am besten stehen Sie JETZT auf, sehen sich um. und befreien sich von einem noch so kleinen und/ oder unbedeutendem Ding aus ihrer nächsten Nähe!


Sie wissen nicht, wie Sie sich von Unordnung befreien können

Suchen Sie nach Methoden, die mit Ihren Werten übereinstimmen. Spenden Sie verantwortungsbewusst, verschenken Sie an andere oder verkaufen Sie, und machen Sie sich klar, dass der Schlüssel dazu darin liegt, künftige Anhäufungen oft unnötiger Dinge durch viel bewusstere Kaufgewohnheiten zu verhindern.


Ausgegebenes/ investiertes Geld in einen Gegenstand

Um die Bindung an Gegenstände aufgrund des investierten Geldes zu überwinden, sollten Sie den tatsächlichen Wert des Gegenstandes in Ihrem aktuellen Leben berücksichtigen. Denken Sie über den Platz, die damit einhergehende physische als auch psychische Unordnung und den daraus resultierenden Kosten des Festhaltens an dem Gegenstand nach. Nehmen Sie die Lektion an und beschließen Sie, in Zukunft achtsamer zu kaufen.


Traumata aus Ihrer Vergangenheit

Wenden Sie sich an jemanden aus Ihrem Umfeld, einschließlich Familie, Freunde oder Fachleute, um emotionale Bindungen an Besitztümer zu überwinden. Lassen Sie sich beraten, um ein Trauma zu verarbeiten, das mit dem Loslassen von Besitztümern verbunden ist. Gar einen Psychologen konsultieren? Warum nicht, ich habe es getan, und es war eine sehr gute Entscheidung!



Wenn Sie diese Gründe durchdringen und demgegenüber gezielte Strategien anwenden diese auszuhebeln, können Sie die Unordnung allmählich überwinden und einen Raum kultivieren, der Ihren gewünschten Lebensstil widerspiegelt – ein Zuhause, mit Liebe, Leichtigkeit und Freiheit gefüllt.

Denken Sie daran, dass der Weg zu einem aufgeräumten Leben für jeden Einzelnen einzigartig ist. Lassen Sie sich auf den Prozess ein und freuen Sie sich über jeden kleinen Schritt auf dem Weg zu einem vereinfachten, bewussten Leben.

Möchten Sie mehr über einen bestimmten Punkt erfahren oder benötigen Sie weitere Unterstützung bei Entrümpelungsstrategien?

Kommentieren Sie gerne hier, oder stöbern Sie gerne noch durch andere Artikel meines Blogs.

Ihr Max Mini.


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert